RP Interview mit Bürgermeister Günter Thönnessen
Das Interview zeigt wieder einmal auf, mit welch doppelbödiger Moral unser Bürgermeister arbeitet. Der BM fordert in wohl gesetzten Worten zu mehr Zusammenarbeit zwischen den Kommunen auf, selber aber, als Bürgermeister einer Kreisstadt, hält er sich sich mit seiner Politik nicht an diese seine eigene Forderung. Oder Herr Thönnessen, wollen Sie nicht den Nachbargemeinden Kaufkraft durch einen OBI Baumarkt entziehen?
Jede neue Ansiedlung im Baumarktsektor muss zu Verlusten anderer führen, ob in der eigenen Kreisstadt oder den umliegenden Gemeinde. (Karl-Erivan Haub, der Hauptanteilseigener von OBI selbst, hat festgestellt, dass es ein Überangebot an Verkaufsfläche im Baumarktsektor gibt. Also findet mit einer Neuansiedlung immer ein Verdrängungswettbewerb statt). Aber es ist ja so einfach von den „Anderen“ Gemeinsinn einzufordern, sei es von den Nachbargemeinden oder von den Anliegern um einen OBI Baumarkt, sich selber aber an derartige Forderungen nicht zu halten. Typisch St. Florians Prinzip: Verschon mein Haus – steck andere an.
Herr Thönnessen, Sie meinen weiterhin sich publikumswirksam negativ über Stuttgart 21 äußern zu können, bescheren aber der Stadt Viersen mit einem OBI Baumarkt unser Stuttgart 21. Und Sie weigern sich die Höhe der Planungskosten zu beziffern, die die Stadt Viersen für den OBI Baumarkt finanziert. Herr Thönnessen, auch damit könnte man viel Sozialpolitik machen.
Und jetzt klebt dieser Bürgermeister auch noch an seinem Sessel. Seine Argumente für sein „Verbleiben“: 1. Es dürfen 2014 nicht drei von vier Spitzenpositionen neu besetzt werden und 2. er möchte seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger einen geordneten Laden hinterlassen.
Wenn drei Spitzenpositionen neu besetzt werden, könnte Viersen mit neuem Schwung einen erforderlichen Neuanfang schaffen. Und der geordnete „Laden“ impliziert doch, dass er in der noch zur Verfügung stehenden Zeit Ordnung schaffen möchte. Wenn er die notwendige Ordnung in seiner bisherigen Amtszeit nicht hat schaffen können, wird er es in der Restzeit auch nicht schaffen. Daher: Lieber heut als morgen einen neuen Bürgermeister.
§ 26 Gemeindeordnung NRW zum Bürgerbegehren lässt auch die Abwahl eines Bürgermeisters zu.
Herr Thönnessen, hier die Liste Ihrer Erfolge: Löhcenter mit Leerständen, Rathausmarkt mit Leerständen, erneuter, zweifelhafter Umbau Gereonsplatz, Verödung Südstadt, Abholzung und Verödung der Grünflächen der Stadt, die Sauberkeit der Stadt lässt immer mehr zu wünschen übrig, Verödung Innenstadt Dülken, Abwanderung Kaisers / Tengelmann mit fehlender Nachnutzung einer riesigen Gewerbefläche, kein architektonisch nach Ihren Vorstellungen gestalteter Elektronikmarkt, Planung eines OBI Baumarktes mit übermäßig großzügiger Übernahme von Planungskosten durch die Stadt.
Die Bürgerinitiative Viersen-Hamm meint: Es reicht! Diese Liste darf nicht noch länger werden.