Kleine Nachlese zur Bürgerinformation zur Umgestaltung des Umfeldes der Josefskirche

Die Bürgerinformation zur Umgestaltung des Umfeldes der Josefskirche zeigte auf, dass die aus den wenigen Fragebögen entnommenen Meinungen keinesfalls als repräsentativ angesehen werden können. Es kam viel Kritik zum Ausdruck:

– Erhalt der alten Bäume als wichtige Träger des Mikroklimas
– Versiegelung einer großen Fläche
– Neuanlage der Parkplätze, die zu einer Verringerung der Anzahl der Parkplätze führt, trotz Fällung der Pyramidenpappel
– Einsatz von Steuergeldern zur Umgestaltung einer privaten Fläche (Fläche der Kirche)
– Gestaltung der Rampe
– Gestaltung der Parkplätze mit Wabensteinen

Frau Kamper versprach die Vorschläge zu prüfen und für den Erhalt der Bäume einen Gutachter einzusetzen. Die Vergabe an den Gutachter erfordert die Ausschreibung. Ob die Auswahl öffentlich zugänglich gemacht wird nach Informationsfreiheitsgesetz???

Öffentliche Fördergelder dürfen nur nach dem Grundsatz der Notwendigkeit vergeben werden. Hat die Kirche nicht bereits geplant mit eigenen Mitteln tätig zu werden? Wer öffentliche Gelder in Anspruch nimmt, muss sich derartige Nachfragen gefallen lassen und kann nicht sagen, dass dies die Öffentlichkeit nichts angeht (so geschehen in der Bürgerinformation).

Hier die Stellungnahme des Viersen-Stadtmagazin:

„Umgestaltung: Ja! – Mit Steuergeldern: Nein!“
Mehr contra als pro bei der Bürgerinformation zur Umgestaltung der Viersener Josefskirche, denn die private Fläche der Kirche soll mit Steuergeldern saniert werden

Um die Umgestaltung des Umfeldes ging es heute Abend im MMK-Haus. Viele Plätze waren leer geblieben. Ein Anwohner berichtete, dass einige nach der „bürokratisch wertvollen“ Umfrage im März der Stadt, bei nur 90 Rückläufer die Stadt erreicht hatten, bereits jetzt keine Lust mehr hätten sich zu beteiligen, ein anderer Anwohner bemängelte den extrem ungünstig gelegten Zeitpunkt in den Sommerferien.
Die Anwohner bemängelten vor allen Dingen die Parkplatzsituation, das ungepflegte Umfeld und die Aufenthaltsmöglichkeiten.
Das soll nun durch die Fördermöglichkeit des Projektes der sozialen Stadt abgeändert werden. Moment, Fördermöglichkeit? Also Steuergelder? Tuscheln und Kopfschütteln in der hinteren Reihe, denn schließlich soll die Umgestaltung der Fläche, die der Kirche gehört zu 80 % vom Land – von Geldern der Steuerzahler und nur zu 20 % von der Kirche selbst finanziert werden. Darin nicht enthalten sind die Kosten für neue Parkplätze. Gelder, die die Stadt dann aufbringen muss. „Eine Unverschämtheit“, sagte eine Bewohnerin der Südstadt nach der Veranstaltung. „Die Umgestaltung ist Geschmackssache, mir gefällt sie nicht, aber es ist eine Unverschämtheit, dass Stadt und Kirche meinen sie könnten unsere Steuergelder verschwenden für die Gestaltung einer privaten Fläche. Kann ich meinen Garten dann auch dort anmelden? Das ist ein Fall für den Bund der Steuerzahler!“

Der aktuelle Planungsentwurf zeigt eine „zurückhaltende, schlichte Gestaltung auf um der Kirche mehr Raum zu geben“, erklärt das Planungsteam der Verwaltung. „Kalt und grau“, übersetzt ein Besucher diese Aussage. Tatsächlich, die Planungen sind modern, glatte Platten, klare Linien, erneute Versiegelung entgegen der aktuellen Tendenzen im städtebaulichen Bereich. 2018 soll es losgehen und den Eingang zur Südstadt aufwerten. Selbst Mitglieder der Gemeinde stießen sich an der völlig überdimensionalen Rampe und an dem geplanten Bodenbelag, der die neu-gotische Kirche umfassen soll. „Bisherige Wünsche wurden nicht in der aktuellen Planung berücksichtigt“, sagt ein weiterer Besucher. Nur zaghaft kommen positive Meldungen zur Umgestaltung, der größere Teil der Zuhörer, den es heute zu der Bürgerversammlung getrieben hat, ist mit den Plänen unzufrieden. Das beginnt mit der Finanzierung, läuft weiter über die Gestaltung und endet mit der Tatsache, dass großgewachsene Bäume weichen müssen, weil sie jetzt für die Ideen der Architekten am falschen Platz stehen.