In seiner Präsentation in der Sitzung des Beirates der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Viersen legte Herr Brockes, der Betreiber des Kletterparks, den Fokus für die Notwendigkeit eines Standortwechsels auf wirtschaftliche Gründe. Seit Inbetriebnahme des Kletterwaldes in Süchteln sind nach einer anfänglichen jährlichen Zunahme der Besucherzahlen, diese in den letzten Jahren um 50 % zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Kletterparks in Deutschland auf über 300 angewachsen. Warum ein weiterer Betrieb auf den Süchtelner Höhen nicht möglich sei, wurde nicht näher erörtert. Vielmehr wurden die Vorteile des neuen Standortes angepriesen, der quasi einen Großteil möglicher Besucher durch die Anwesenheit der Jugendherberge, des Feriendorfs und der Sportstätten bereits vor Ort hat. Auch die Kapazität der vorhandenen Parkplätze wäre durchaus ausreichend. Die vor Ort vorhandenen sanitären Einrichtungen würden durch den Kletterpark wieder in Betrieb genommen werden, so dass auch hierdurch eine Verbesserung erfolgt.
Die Beeinträchtigung und Schwächung des Waldes durch die Installation des Kletterparks mit Durchbohren der Stämme und Quetschung der Rinde, wurde in keiner Weise diskutiert oder von den Teilnehmern hinterfragt.
Letztlich wurde die Abstimmung mit großer Mehrheit für die Einschränkung des Landschaftsschutzes bei nur einer Gegenstimme beschlossen. Damit können wir uns auch hier von einem Teil des Hinsbecker Forstes in seiner jetzigen Naturbelassenheit demnächst verabschieden.
Selbst bei den nicht unerheblichen Anstrengungen durch die Städtischen Betriebe der Stadt Viersen und vieler freiwilliger Helfer nach dem Sturm Fredericke ist der Betreiber, der vorgibt ein „Wald-Konzept“ zu vertreten, nach unserer Ansicht letztlich nur an einer Gewinnoptimierung interessiert.
Derartige Beweggründe sollten nicht im Mittelpunkt für Entscheidungen gegen den Landschaftsschutz stehen.