Warum stellen die Förderung der Wirtschaft und die Einhaltung des Umweltschutzes in Viersen immer einen Konflikt dar, der meist zu Gunsten der Förderung der Wirtschaft entschieden wird?
An der Ernst-Moritz-Arndt Straße werden im Bereich hinter Bosch gerade Flächen, die zuvor landwirtschaftlich genutzt wurden, in Gewerbeflächen umgewandelt. Gegenüber diesen Flächen wird auf einem Schild auf Lager- und Büroflächen hingewiesen, die provisionsfrei zur Verfügung stehen.
Eine kompetente Wirtschaftsförderung sollte auch in der Lage sein, vorhandene Flächen vorrangig zur Weiternutzung zur Verfügung zu stellen, anstatt ständig neue Flächen zu versiegeln.
Diese Neuversiegelung von Flächen hat in NRW dazu geführt, dass seit 1970 die Menge an Grundwasser, die jährlich gewonnen wird, sich halbiert hat. Anstatt das Regenwasser an Ort und Stelle versickern zu lassen, wird immer mehr Regenwasser durch Bodenversiegelung den Vorflutern zugeführt. Dann brauchen wir irgendwann einen Tiefensammler um der Menge an Regenwasser Herr zu werden.
Die Einnahmen der Stadt über die Vermarktung der Gewerbeflächen sind vergleichsweise gering zu den Kosten derartiger Bauwerke. Allerdings trägt die Kosten des Tiefensammlers ja der einzelne Bürger über die Erhöhung der Abwassergebühren. Damit wird das Stadtsäckel ja nicht belastet.
Diese neue Flächenversiegelung wird auch nicht die letzte Maßnahme zur Beschleunigung des Klimawandels sein. Im Rahmen des Entwurfs der 1. Änderung des Regionalplanes für den Regierungsbezirk Düsseldorf möchte die Stadt Viersen insgesamt 8 Flächen für den allgemeinen Siedlungsbau reserviert wissen. Deshalb hat sich der Rat der Stadt Viersen auch für den Klimanotstand „light“ entschieden, sonst hätte man sich beim Entwurf der Änderung des Regionalplanes anders entscheiden müssen.