„Totgeglaubte leben länger“ oder „Hoffetod stirbt nicht“. Diese beiden Sprichwörter fallen mir spontan ein, wenn ich die Vorgänge um die Viersener Kurve betrachte.
Für die Betroffenen kann man nur hoffen, dass im Fall der Realisierung alle Maßnahmen getroffen werden, um die Anwohner zu schützen.
Aus Sicht der durch die nächtlichen Rangiertätigkeiten gestörten Hammer Anwohner im Bereich der Bahnunterführung an der Bachstraße wäre die Realisierung der Viersener Kurve bestimmt eine Entlastung. Jetzt wird durch Rangiertätigkeit erheblicher nächtlicher Lärm erzeugt und gleichzeitig erfolgt eine nächtliche Lichtverschmutzung durch die Beleuchtung im Rangierbereich.
In einer Bürgerfragestunde hatte ein Anwohner in 2016 bereits die Stadtverwaltung um Hilfe gebeten. Passiert ist leider nichts, da nach Aussage der zuständigen Dezernentin Frau Kamper hier keine wesentliche Änderung erfolgt sei. Dies ist jedoch nicht richtig, da mit Änderung der Unterführung auch die Gleisführung geändert wurde und der Rangierverkehr auf die nördlich Seite verlagert wurde.
Wer sich gegen die Viersener Kurve ausspricht, sollte auch an die Bürger in Hamm denken. Auch hier gibt es diverse Möglichkeiten etwas zu tun. So muss die Rangierlokomotive nachts nicht über längere Zeit im Leerlauf auf den Gleisen stehen. Warum wird im Bereich der Rangiertätigkeit kein Lärmschutz eingebaut?
Mehr zur Problematik der Viersener Kurve auf der Facebook-Seite der CDU:
CDU Viersen: Klare Ablehnung der Viersener Kurve!
Der CDU Parteivorsitzende Sebastian Achten und der CDU Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens erklären:
Die Pressemeldung des Staatssekretärs Ferlemann vom 12. 10.17 zum zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Viersen und Venlo „Direkte Schienenverbindung zwischen Ruhrgebiet und Häfen in Belgien und Niederlanden“ beunruhigt uns sehr. Insbesondere die Bemerkungen zu einer „Verbindungskurve im Raum Viersen“ lassen jene schlimmen Befürchtungen erneut wach werden, die wir seit Jahren zu diesem Thema haben.
Für uns Christdemokraten ist die Position klar: die Viersener Kurve in ihrer bekannten Form lehnen wir entschieden ab und werden sie mit allen unseren Möglichkeiten bekämpfen!
Sie ist eine Katastrophe für den Nordteil unserer Stadt. Um dies noch einmal zu bekräftigen, werden wir das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung setzen lassen, um dies auch durch einen erneuten Beschluss des Stadtrates noch einmal bestätigen zu lassen, auch um dies gerade nach dem Beschluss der Bundesregierung zum zweigleisigen Ausbau klar und deutlich zu formulieren. Diesen gibt es mit uns nur unter den bekannten Bedingungen, dazu gehören wesentlich die Fragen des Lärmschutzes, die Regelung des innerstädtischen Verkehrsflusses und das Ende der Viersener Kurve.
Deshalb sind wir unserem Landrat in diesem Zusammenhang sehr dankbar, dass er die Viersener Position zu dieser Frage sofort und klar unterstützt hat.
Auch die jetzt erfolgte Klarstellung des Bundesverkehrsministeriums schließt die Viersener Kurve in ihrer bisherigen Form keineswegs aus.
Wenn uns jetzt gesagt wird, die Viersener Kurve sei nur noch im Spiel, um die volkswirtschaftliche Berechtigung des zweigleisigen Ausbaus darzustellen, zeigt dies in unseren Augen politische Unbedarftheit.
Solange der Gedanke einer Eisenbahnkurve in Berlin mitgedacht wird, besteht die Gefahr, dass dieser Gedanken Wirklichkeit wird. Die Aussagen Ferlemanns sind eindeutig. Es geht um eine „Direkte Schienenverbindung zwischen Ruhrgebiet und Häfen in Belgien und Niederlanden“, und zwar mit einer „neuen Verbindungskurve im Raum Viersen“. Und dies kann auch jene Kurve sein, die heute im FNP steht.
Gemeinsam mit unseren Abgeordneten in Stadt und Land gilt es jetzt, schnellstmöglich zu klären, was in Berlin dazu im Detail geplant wird und mit welchen Konsequenzen dies für unsere Stadt verbunden ist. Vordringlich ist es in dieser Situation, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam die Interessen der Viersener Bevölkerung zu vertreten. Dazu gehört auch, die Suche nach Verbündeten zu intensivieren, die uns hier unterstützen können.