In den Amtsblättern des Kreises Viersen wird in Nr. 15 (2016) für die Stadt Tönisvorst und in Nr. 17 (2016) für die Stadt Willich der Antrag des Flughafens Düsseldorf auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses bekannt gegeben.
https://www.kreis-viersen.de/de/inhalt-a-bis-z/amtsblatt/
Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens ist die abschließende Zulassung diverser Baumaßnahmen zur Erweiterung des Flugbetriebes. Die Einzelheiten hierzu enthalten die jeweiligen Amtsblätter.
Auf telefonische Nachfrage bei der zuständigen Mitarbeiterin der Bezirksregierung Düsseldorf, Frau Dlugosch (0211-4753714) wurde uns mitgeteilt, dass die Stadt Viersen von den Erweiterungsmaßnahmen nicht betroffen sei. Auf den Hinweis, dass Flugzeuge über Viersen bereits jetzt ihre Warteschleifen fliegen, wurde uns von Frau Dlugosch mitgeteilt, dies wäre in einer nicht störenden Höhe. Eine stramme Behauptung ist eben meist besser als ein schlapper Beweis!
Auf die Frage, ob sie uns die Anzahl von 3.000 jährlichen Maschinen zwischen Düsseldorf und Frankfurt bestätigen könne, wurden wir diesbezüglich an den Antragsteller Flughafen Düsseldorf verwiesen. Der Flughafen Düsseldorf bestätigte diese Zahl im Prinzip. Er wies jedoch darauf hin, dass der Flughafen keinen Einfluss auf die Flugziele nehmen kann.
Die Anzahl von 3.000 jährlichen Maschinen wurde am 31.Mai 2016 in der Rheinischen Post veröffentlicht im Rahmen des Interviews mit Herrn Pofalla von der Deutschen Bahn.
Eigene Recherchen haben ergeben, dass täglich von der Lufthansa 7 Flüge von Düsseldorf nach Frankfurt und eine gleiche Anzahl zurück nach Düsseldorf durchgeführt werden. Dies ergibt über 5.110 Flugbewegungen im Jahr. Diese Flugbewegungen hält die BIVH für weitgehend überflüssig, da mit einem ICE Frankfurt-Flughafen bei nahezu gleicher Reisezeit erreicht werden kann. Berücksichtigt man die Transfer- und Wartezeiten für den Flughafen, dann ist die Bahn sogar noch schneller.
Bevor der beantragten Kapazitätserweiterung zugestimmt wird, sollte zuerst einmal diese hohe Anzahl Flugbewegungen nach Frankfurt auf ein wirkliches Minimum zurückgedrängt werden. Eine entsprechende Forderung sollte deshalb von der Bezirksregierung in Düsseldorf in das Planfeststellungsverfahrens eingetragen werden.
Flüge zwischen Düsseldorf und Frankfurt sind ökologisch zudem auch noch äußerst bedenklich, da im Vergleich mit der Bahn wesentlich mehr CO2 freigesetzt wird.
Derzeit verkehren bereits diverse ICE Züge zwischen Düsseldorf und Frankfurt. Diese Züge werden auch von der Lufthansa genutzt. Unverständlich bleibt allerdings, weshalb die Zugnutzung zwei Monate im Voraus gebucht 138 EURO bei der Lufthansa kostet, ein Flug am selben Tag nur 77 EURO. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn sogar nur 19 EURO zum Spartarif. Hier muss wohl die Lufthansa vom Gesetzgeber bewegt werden, eine andere Tarifpolitik zu betreiben, die nicht den Flug sondern die Bahn begünstigt.
Bis zum 18.07.2016 (Termin Offenlegung Willich, die Ausschreibung der Bezirksregierung nennt den 08.07.2016) kann jedermann zu der beantragten Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf Stellung nehmen und auf die zuvor aufgezeigten Widersprüche hinweisen. Wer diese Gelegenheit nicht wahrnimmt, braucht sich später auch nicht über ständig zunehmenden Fluglärm zu beschweren.
Die Stellungnahme ist zu richten an:
Bezirksregierung Düsseldorf
Dezernat 26
Postfach 300865
40408 Düsseldorf
http://www.brd.nrw.de/verkehr/flugplaetze_flugbetrieb/Airport-Duesseldorf-International/Hauptseite.html