Grundwassersituation im Bereich der Papierfabrik Smurfit Kappa.

 

Da Politik und Verwaltung zur Situation nach Abschalten der Pumpen von Smurfit Kappa bisher keine Aussage machen konnten, hat die BIVH folgendes recherchiert:

Nach Information der unteren Wasserbehörde beim Kreis Viersen war für die Grundwasserentnahme durch die Papierfabrik Smurfit Kappa die Bezirksregierung in Düsseldorf zuständig, da bei der Größenordnung der Entnahme eine Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz erfolgen musste.
Nach Auskunft der Bezirksregierung wurden 1929 und 1959 entsprechende Genehmigungen erteilt und die zuständige Gemeinde (hier also die Stadt Viersen) wurde darauf hingewiesen, dass beim Abstellen der Pumpen Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel zu erwarten sind. Eine rechtliche Verpflichtung von Smurfit Kappa zum Weiterbetrieb der Pumpen besteht nicht.
Welche Auswirkungen das Abstellen der Pumpen auf den Grundwasserstand haben wird, konnte von der Bezirksregierung nicht mitgeteilt werden, da hierzu entsprechende Unterlagen fehlen.
Verantwortlich für eventuelle Schäden durch nasse Keller sind eventuell die jeweiligen Architekten oder Bauherrn, die von der Genehmigungsbehörde auf die Problematik eines möglichen Anstiegs des Grundwassers hingewiesen worden sein sollten.
Ergänzend wurde vom Mitarbeiter der Bezirksregierung mitgeteilt, dass die jährliche Entnahmemenge von 1.000.000 m³ im Jahre 1929 auf 400.000 m³ in den letzten Jahren zurückgeführt worden ist. Der Rückgang kann bedingt sein durch Produktionsrückgänge als auch durch Rationalisierung der Produktion. Insgesamt sollte der Einfluss durch das Abstellen der Pumpen geringer sein als in der Zeit nach 1929, da die ja Entnahmemengen erheblich verringert wurden.
Welche Grundwasserstände letztlich durch das Abstellen der Pumpen resultieren werden, konnte keine Behörde sagen. Auch der Niersverband konnte hierzu keine Angaben machen, da ihm hierzu die entsprechenden Werte fehlen.
Lediglich von der unteren Wasserbehörde wurde eine grobe Schätzung mitgeteilt. Demnach erwartet diese Behörde im Umfeld von ca. 100 m um die Papierfabrik einen Anstieg des Grundwasserspiegels von bis zu 50 cm. Je weiter entfernt sich ein Gebäude von der Papierfabrik befindet, desto geringer der Einfluss des Abstellens der Pumpen