CDU und SPD (als eine Art Viersener GROKO) stimmten für den
Haushaltskompromiss (Gewerbesteuer entspricht dem Verwaltungsvorschlag, 480
statt 495 % Hebesatz bei der Grundsteuer).
Die Grünen, FürVie, die Linken und die FDP stimmten gegen
den Haushalt aus unterschiedlicher Motivation.
Lediglich die FDP wandte sich durch den Fraktionsvorsitzenden
Herrn Feiter strikt gegen jegliche Steuererhöhung und wies insbesondere die
Argumentation zurück, dass durch die Anhebung der Grundsteuer die Bürger nur
mit wenigen EURO pro Monat belastet werden. Herr Feiter wies darauf hin, dass
viele Bürger mit kleinem Einkommen diese erneute Belastung sehr wohl spüren
werden.
Weiterhin beklagte Herr Feiter, dass Nachfragen der FDP zu
möglichen Einsparungen von der Verwaltung nicht mit der erforderlichen
Ausführlichkeit beantwortet worden sind. Als Bürgerinitiative ist uns die
Verweigerungshaltung der Verwaltung, insbesondere der Verwaltungsspitze seit
Jahren bekannt.
In seiner Haushaltsrede verteidigte der Fraktionsvorsitzende
der CDU Herr Sillekens den gefundenen Kompromiss, obwohl dieser doch nur
geringfügig vom Verwaltungsvorschlag (480 statt 495 % Hebesatz bei der
Grundsteuer) abweicht. Weiterhin stellte Herr Sillekens heraus, dass zwischen
Haushaltsentwurf und Haushaltsabschluss in den letzten Jahren bis zu 10 Mio
EURO Differenz zu verzeichnen waren.
Da bleibt es dann umso unverständlicher, warum die CDU ein
solches Theater veranstaltet hat für wenige Hunderttausend EURO geringerer
Steuererhöhung. Diese Summe geht doch im Rauschen der Genauigkeit der
Haushaltsberechnungen unter. Für uns eine blamable Demonstration von Macht.
Alle vertretenden Parteien mit Ausnahme der FDP stellten die
getätigten Ausgaben als unbedingt erforderlich dar, ohne Möglichkeiten der
Einsparung. Schließlich haben ja die meisten auch immer für alle möglichen
Ausgaben gestimmt.
Für zukünftige Haushalte wurde auch die Flexibilität
angeführt, die nach Verlassen des Haushaltssicherungskonzeptes möglich ist.
Eine erste Anhebung des Kreditdeckels wurde bereits in Aussicht gestellt.
Zu Beginn der Ratssitzung gab Herr Lohbusch noch eine Erklärung ab. Herr Lohbusch gehört nicht mehr der Fraktion der Viersener Linken an, behält aber sein Ratsmandat als unabhängiges Ratsmitglied. Herr Lohbusch brachte damit zum Ausdruck, dass er vielen Entscheidungen der Linken nicht mehr zustimmen kann.