Der Steuerzahler soll 60.000 bis 80.000 EURO für eine Camouflage der verschmutzten Wände des Personentunnels zahlen.

Erst glaubte ich an einen Aprilscherz, was in der Ausgabe der Rheinischen Post vom 03.05.2018 zu lesen war. Unter der Überschrift „Bahn gibt Geld für Tunnelrenovierung“ wurde berichtet, dass die Deutsche Bahn bereit ist 30.000 bis 40.000 EURO für die Abdeckung der verschmutzten Wände mit Gemälden des Künstlers Emil Schult zu bezahlen. Diese Summe deckt aber nur ein Drittel der erforderlichen Kosten. Den Rest muss die Stadt übernehmen, also der Steuerzahler. Wieso dies als Renovierung des Personentunnels vom Verfasser des Artikels bezeichnet wurde, bleibt wohl sein Geheimnis.

Die Decke, von der die Sickerwässer tropfen, wird wohl kaum mit Bildern bedeckt werden. Wäre es nicht sinnvoller für 90.000 bis 120.00 EURO Decke und Wände in erforderlichen Zeitabständen zu streichen?

Wenn ein solches Provisorium mit Bildern erst einmal installiert ist, verschiebt sich die grundlegende Sanierung des Gleisbettes bis zum Sankt Nimmerleinstag. Das Argument der Bahn wird sein, dass der Personentunnel doch jetzt ein Kunstobjekt geworden ist, um das die Stadt Viersen beneidet wird.

Das Ganze kann doch nur ein verspäteter Aprilscherz sein.

Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Äußerung von Herrn Schliffke im Sozialen Netzwerk vom September 2015 an mich gerichtet.

„Sie wissen auch sehr genau, wie die Sachlage rund um den Tunnel am Viersener Bahnhof ist. Das heißt, Sie wissen, dass der Tunnel Privatgelände der Deutschen Bahn ist. Und Sie wissen auch, dass die Stadt Viersen auf Privatgelände nicht saubermachen darf. Sie wären wahrscheinlich sogar der Erste, der laut protestierte und nach dem Staatsanwalt riefe, wenn die Stadt ein Privatgelände säuberte. Weil Sie wissen, dass die Verantwortlichen, die die Reinigung eines Privatgeländes auf Kosten der Steuerzahler anordnen, sich möglicherweise wegen Untreue strafbar machen“ (Zitat Ende)

Jetzt geht es nicht nur um ein bisschen Saubermachen, sondern um Investitionen der Stadt in der Größenordnung von 60.000 bis 80.000 EURO in den Personentunnel im Eigentum der Deutschen Bahn.

Ist dies nach der Definition vom Herrn Schliffke keine Untreue?

Aber so ist er halt der Herr Schliffke, immer forsch vorne weg, heute so und morgen anders.

Aber vielleicht ist ja alles nur ein verspäteter Aprilscherz??

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/viersen/bahn-gibt-geld-fuer-tunnelrenovierung-aid-1.7552183