Anmerkungen zur Sitzung des Ausschusses für Ordnung und Straßenverkehr am 27.11.2018.

Einer der wesentlichen Tagesordnungspunkte, der auch entsprechend ausführlich kommentiert und diskutiert wurde, war TOP 7. Der Antrag der SPD vom 12.05.2017 lautete „Prüfung der Verkehrssituation an Grundschulen und Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet Viersen sowie Entwicklung eines Gesamtkonzeptes zur Optimierung der Gegebenheiten“.
Her Droste, Leiter des FB 60 Stadtentwicklung, stellte den bisher ermittelten Sachstand vor. Wesentlicher Gesichtspunkt für die negative Beeinträchtigung der Verkehrssituation an allen Schulen und Kitas sei das Bring- und Holverhalten der Eltern. Durch die örtlichen Gegebenheiten ergeben sich an den 13 Grundschulen aufgrund der Lage der Schulen unterschiedliche Probleme bei den in der Analyse ausgewählten 14 Beurteilungskriterien.
Die BIVH hat die örtliche Situation der 13 Grundschulen in Augenschein genommen und dabei festgestellt, dass alle Schulen durch vorhandene 30er Zonen in Wohngebieten oder besondere Geschwindigkeitsbeschränkungen im Schulbereich mit Reduzierung der Geschwindigkeit auf 30 km/h und Überholverbot rundherum abgesichert sind. Es gibt hier nur eine Ausnahme, dies ist die vielbefahrene L 8 Bachstraße an der Albert-Schweitzer-Grundschule. Diese Schule soll auch noch zur OGS erweitert werden, was die Verkehrssituation insgesamt noch verschlechtern wird.
Für die Absicherung der Brüder Grimm Schule in Süchteln ist sogar die L 475 Hindenburgstraße im Schulbereich auf 30 km/h begrenzt. Bei der Hindenburgstraße handelt es sich wie auch bei der Bachstraße um eine verkehrsreiche Landesstraße.
Bevor Politik und Verwaltung das Verhalten der Eltern beim Bringen und Holen kritisieren – was natürlich berechtigt ist – sollten Politik und Verwaltung erst einmal optimale Bedingungen an allen Grundschulen herstellen. Das erhöht wesentlich die Glaubwürdigkeit von Politik und Verwaltung.
Die Entfernung von Bodendeckern mit Dornen zwischen Fußweg und Fahrbahn an der Neuwerker Straße vor der Albert-Schweitzer-Schule wurde mit Kosteneinsparungen begründet. Wenige Quadratmeter Grünstreifen werden wohl nicht kalkulierbar zur Kostenentlastung bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns beitragen. Die auf Wunsch der Verwaltung zwischenzeitlich installierte Absperrung wurde wegen häufiger Beschädigung beseitigt. Und in der Analyse bemängelt die Stadtverwaltung für diese Schule das Queren zwischen den Autos. Dies hätte man zumindest teilweise verhindern können, wenn heute noch die mit Dornen bewachsenen Bodendecker das Queren verhindern würden.
Im Vergleich der Analysenergebnisse untereinander kommen den ortskundigen Bürgern doch erhebliche Zweifel bezüglich einer objektiven Beurteilung. Warum soll die Verkehrssituation an der Agnes von Brakel Schule schlechter sein als an der Albert-Schweitzer-Schule? Immerhin ist der Ummertalweg wesentlich weniger befahren als die Neuwerker Straße. Die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h lässt auf diesem Teil der Neuwerker Straße sehr zu wünschen übrig.
Noch ist die Entwicklung des gefragten Gesamtkonzeptes nicht abgeschlossen. Noch hat die Politik die Möglichkeit entsprechende Änderungen oder Ergänzungen einzubringen.
Dabei sollte auch die sich verändernde Situation vieler Eltern Berücksichtigung finden. Wenn beide Eltern berufstätig sind, ist das Bringen und Holen der Kinder auch mit viel Stress verbunden. Hoffentlich gelingt der Verwaltung an den ausgewählten Schulen Raum für das Bringen und Holen der Kinder zu schaffen. Attraktive Schulangebote erhöhen auch den Standortfaktor für Viersen.
Sitzungsvorlage zu TOP 7
http://www.bi-viersen-hamm.de/wp-cont…/…/2018/12/Vorlage.pdf
Tabelle der untersuchten Grundschulen
http://www.bi-viersen-hamm.de/…/Anlage_3_Tabelle_Grundschul…