Nachdem die Straße Rahserfeld schon seit mehreren Monaten gesperrt war, da das ehemalige Kontorgebäude der Ofenfabrik Gebrüder Dinsing einsturzgefährdet war, haben jetzt die Abrissarbeiten begonnen. Das Kontorgebäude steht seit 2005 unter Denkmalschutz.
In der Bewertung der Denkmalwürdigkeit wird insbesondere folgendes festgestellt:
„Die Gebäude sind bedeutend für die Geschichte der Städte und Siedlungen sowie für die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Für ihre Erhaltung und Nutzung liegen künstlerische, städtebauliche und wissenschaftliche Gründe vor.“
Mehr dazu unter: https://www.viersen.de/…/herd-und-ofenfabrik-gebrueder-din…/
Warum wurde nicht mehr für den Erhalt dieses Gebäudes getan? Hätte man rechtzeitig mit der Sanierung begonnen, müsste jetzt nicht abgerissen werden.
Dieser Vorgang reiht sich in eine Reihe ähnlicher Vorgänge ein, bei denen der Denkmalschutz mit vordergründiger Argumentation umgangen wurde:
• Abriss der Ponds-Villa an der Gereonstraße zur Realisierung des Josefsring. Vergleicht man den Anspruch von damals zur Verbesserung der Situation der Südstadt (https://rp-online.de/…/suedstadt-buerger-fordern-josefsring…) kommen Zweifel über die Sinnhaftigkeit auf.
• Verkleinerung der Freifläche vor dem Viersener Hauptbahnhof zur Realisierung von Kurzzeitparkplätzen. Die Freifläche steht wie der Hauptbahnhof unter Denkmalschutz. Die Anzahl der Parkplätze hätte problemlos halbiert werden können, beim Nutzungsstand der Parkplätze bis heute. Dann hätte die unter Denkmalschutz stehenden Freifläche im vollen Umfang erhalten bleiben können.
• Abriss der Hammer Mühle. Hier wurde eine Denkmalwürdigkeit nach Begehung „vor langer Zeit“ nicht festgestellt, obwohl die Hammer Mühle Namensgeber für den Stadtbezirk Hamm ist.
Wahrscheinlich ist diese Liste nicht einmal vollständig. Sie zeigt aber welchen Stellenwert der Denkmalschutz in unserer Stadt zu haben scheint, wenn wirtschaftliche Interessen dem entgegenstehen.