Narzissenschwund am Willy-Brandt-Ring – RP vom 19.03.2016

Nach Rücksprache der Rheinischen Post mit dem Stadtsprecher Frank Schliffke zur Umgestaltung des Straßenbegleitgrüns ist wohl das unerwartete Wetter daran schuld, dass nur noch so wenige Narzissen am Willy-Brandt Ring stehen.
Einige Blumen seien beim Entnehmen und Wiedereinpflanzen kaputt gegangen.
Es ist schon beachtlich, wie hier die Realität geschönt wird. Bei der „Umgestaltung der Grünfläche“ am Willy Brandt Ring war zuerst ein großer Hacker im Einsatz, der alles Grün auf eine Höhe von 10 bis 20 cm gekappt hat. Dabei wurden selbst Stämme von 10 cm Durchmesser abgehackt und rausgerissen. Anschließend durchfurchte ein Minibagger die Grünflächen und entfernte das Wurzelwerk von Efeu und anderen Bodendeckern. Hoffentlich sind dabei – trotz größter Vorsicht des Baggerfahrers – nicht auch noch die Wurzeln der Alleenbäume beschädigt worden.
Wenn danach noch ein paar Narzissen oder deren Zwiebeln übrig geblieben waren, so wurden diese durch eine Gruppe städtischer Arbeiter entnommen, die ihre Arbeit im Nachgang zum Minibagger ausführten.
Wenn auf diese Art und Weise das Straßenbegleitgrün entfernt wird, ist es nicht verwunderlich, wenn nicht mehr viel übrig bleibt. Allerdings gab es in der Vorgehensweise wohl kaum eine Alternative. Die städtischen Betriebe setzen nur um, was von der Politik beschlossen wurde.
Jetzt soll im Herbst noch nachgepflanzt werden. Und wo kommen die Zwiebeln dazu her? Von den Steuergeldern der Bürger. Kann ein einmal gefasster Beschluss nicht endlich einmal bezüglich der Sinnhaftigkeit hinterfragt werden?
Ist in die Wirtschaftlichkeitsberechnung der „Umgestaltung der Grünflächen“ auch der Wert der vorhandenen Bepflanzung mit eingeflossen?
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/viersen/narzissenschwund-am-willy-brandt-ring-aid-1.5848572
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