Kleine Nachlese zur STEP Sitzung am 21.09.21 im Dülkener Bürgerhaus

Mit 18 Tagesordnungspunkten war diese STEP Sitzung mit vielen Punkten belegt, die auch die Bürger interessierten. Hier finden Sie die Tagesordnungspunkte:

https://sessionnet.krz.de/viersen/bi/si0057.asp?__ksinr=1430

Immerhin waren ca. 30 Bürger als Zuhörer und Demonstranten gekommen, um teilweise für die Bäume im alten Tierpark in Süchteln zu demonstrieren. Drei Bäume sollen gefällt werden, eventuell noch eine Eiche. Die Anträge von Bündnis 90 / Die Grünen (TOP 11 und TOP 12) zur Änderung dieser Planung, wurden nach längerer Diskussion abgelehnt. Die Planungen der Verwaltung werden wie geplant ausgeführt. Interessant waren insbesondere auch die TOP 8 und 9. Hier ging es um die Änderung des Bebauungsplanes und die frühzeitige Bürgerbeteiligung für ein auf freier Fläche zu errichtendes Gewerbegebiet Süchtelner Straße / Oberrahser. Dies ist die Fläche an der Süchtelner Straße gegenüber dem Ringofen. 80 % der jetzt noch freien Fläche sollen versiegelt werden. CDU, SPD und FDP stimmten den Plänen gegen die Stimmen von Grünen und Linken zu. Hier zeigt sich einmal wieder ganz klar welchen Wert die Versprechen der Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen zum Klimaschutz im Bundestagswahlkampf haben. Umgesetzt werden die klimaschädlichen Planungen oft auf kommunaler Ebene gesteuert durch den Blick auf kurzfristige Gewinne durch Gewerbeansiedlung auf freien Flächen. Warum werden hierzu keine Altflächen umgenutzt? Das Stadtzentrum erhält einen gewissen Schutz gegen Starkregen durch den Tiefensammler. Ob der aber für die zukünftigen Starkregen ausreichen wird ist zweifelhaft. Die Außenbereiche von Viersen werden zunehmend gefährdet durch fortschreitende Versiegelung landwirtschaftlich genutzter Flächen, wie den neuen Gewerbeflächen an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße und jetzt der Fläche an der Süchtelner Straße.

Auch TOP 5, Sachstandsbericht zur klimafreundlichen Verkehrsführung auf der Freiheitsstraße, zeigte ganz klar auf -ohne das dies im Ausschuss diskutiert wurde – dass der kurzfristige Gewinn durch die Abtretung der Freiheitsstraße an Straßen NRW (dies wurde ca. 2012 unter BM Thönnessen entschieden) mit der Einsparung der Unterhaltskosten aber auch mit dem Verlust der Planungshoheit verbunden war. Die Planung einer verkehrssicheren Radwegeplanung unterliegt den Interessen von Straßen NRW, die in erster Linie den motorisierten Individualverkehr sehen. So wurde eine einspurige Verkehrsführung für PKW und LKW von Straßen NRW auf der Freiheitsstraße abgelehnt. Lediglich eine Radwegespur, wie sie bereits jetzt zwischen Brüsseler Ring und Krefelder Straße existiert, wurde von Straßen NRW ins Kalkül gezogen. Diese Art der Radwegeführung ist jedoch problematisch, da diese Spur auch vom motorisierten Verkehr mitbenutzt werden darf und keinen sicheren Radweg darstellt. Auch die unter TOP4 angesprochene Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes wird an diesem Problem wohl scheitern und keinen sicheren Radweg entlang der Freiheitsstraße entwickeln können. Es wird wohl ein Traum bleiben.